Die Nachfrage nach Häusern in Randgebieten von Großstädten steigt. Der Trend zum Neuen Arbeiten mit Homeoffice (New Work) ist einer der Gründe. Auch die durch Senkung des EZB-Leitzinses auf 3,5 Prozent erwartete allgemeine Verbilligung von Baukrediten lässt eine Marktbelebung im vierten Quartal 2024 erwarten. Im dritten Quartal stiegen die Immobilienpreise nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bereits um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal.
Büroflächen schrumpfen
Anders sieht es auf dem Markt für Büroimmobilien aus. Wenn Mietverträge auslaufen, ziehen immer mehr Unternehmen in moderne Büroräume um. Sie mieten dann allerdings auch kleinere Flächen, weil durch Homeoffice und Desk-Sharing weniger Raum benötigt wird. Insgesamt sinkt dadurch der Flächenbedarf. Vor allem alte Büroimmobilien bleiben am Ende der Umzugskette oftmals leer.
Büros der Zukunft
Zentrale Büros werden zumindest in Deutschland jedoch nicht überflüssig werden. Büros werden aber immer moderner und orientieren sich an hippen Start-ups und Co-Working-Spaces. Innovative Arbeitswelten sind auch ein schlagkräftiges Argument, um Nachwuchskräfte für das eigene Unternehmen zu überzeugen. Moderne Büros in attraktiven Metropolen sind somit Teil des Personalmarketings.
- Start-up-Flair: einfache Schreibtische aus OSB-Platten symbolisieren einen Gründermythos. So soll Jeff Bezos seine ersten Schreibtische aus alten Türen selbst gebaut haben.
- Stehen ist das neue Sitzen: Besprechungen finden immer mehr im Stehen statt. Konferenzen an langen Tischen mit Keksen sind out. Stehtische mit innovativem Design, an denen auch größere Gruppen diskutieren können, sind in. Die klassischen runden Stehtische, womöglich noch mit weißen Hussen überzogen, haben ausgedient.
- Lounge-Atmosphäre: Bunte Sitzsäcke, loungige Sessel und gemütliche Sofas, die auch im Wohnbereich stehen können, fördern das Verschwimmen von Arbeit und Freizeit. In der Start-up-Szene ist der gewollte Nebeneffekt auch der 14-Stunden-Tag.
- Multifunktionalität: Um Kosten zu sparen, werden Räume flexibel nutzbar. Empfangshallen können zu Event-Locations umgebaut werden. In Besprechungsräumen können z. B. acht Teams mit je drei Personen oder drei Teams mit je acht Personen arbeiten.
- Treffpunkte: Küchen, Cafeterien oder Spielräume sollen den Austausch von Ideen zwischen allen Mitarbeitern fördern.
- Natur-Feeling: Auch die Natur hält Einzug in neue Bürowelten. So sollen z. B. Echtholzdielen, Moos an den Wänden und grüne-gelbe Möbelfarben beruhigen und für eine ökologische Atmosphäre sorgen.
- Ruhe: Abgetrennte Zonen oder Kabinen werden genutzt, um zu telefonieren, vertrauliche Gespräche zu führen oder sich auszuruhen.
- Kreativräume: Auch für neue Arbeitstechniken wie agiles Arbeiten durch Scrum oder Design Thinking gibt es neue Möbel und Hilfsmittel, wie z. B. mobile Hocker aus Kunststoff mit Arbeitsfläche und Smart Boards an den Wänden.
- Smarte Möbel: Ergonomische Schreibtische und Stühle mit integrierten Tablets und Anschlüssen sorgen für eine direkte Digitalisierung von Möbeln.
- Telekonferenzen: Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung und Verkehrsüberlastung gewinnen digitale Gruppenkonferenzen über großflächige Bildschirme an Bedeutung. In einigen Unternehmen werden davor auch tribünenähnliche Möbelkonzepte arrangiert, um ein Campus-Feeling zu erzeugen. Auch Weiterbildung kann darüber erfolgen. Virtual Reality wird diese Fernkommunikation in den nächsten Jahren noch mit einem Echtheitsgefühl versehen.