Wer ein Haus besitzt oder plant, eines zu kaufen, wird früher oder später mit der Frage der energetischen Effizienz konfrontiert. Fenster und Türen spielen dabei eine zentrale Rolle, denn durch sie kann kostbare Heizwärme entweichen. Eine gute Isolierung zahlt sich gleich mehrfach aus: durch niedrigere Energiekosten, ein besseres Raumklima und den langfristigen Werterhalt der Immobilie.
Wärmeschutz beginnt mit dem Durchblick
Fenster prägen nicht nur das Erscheinungsbild eines Hauses, sie entscheiden auch maßgeblich darüber, wie viel Wärme verloren geht. Moderne Verglasungssysteme helfen dabei, Energie zu sparen und den Wohnkomfort deutlich zu erhöhen.
Gesetzliche Vorgaben im Überblick
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) regelt die energetischen Anforderungen an Neubauten und Sanierungen. Für Fenster und Verglasungen gelten seit 2024 folgende Maximalwerte für den Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert):
- Neue Fenster: maximal 1,3 W/m²K
- Neue Dachfenster: maximal 1,4 W/m²K
- Neue Verglasung: maximal 1,1 W/m²K
Je niedriger der U-Wert ist, desto besser ist die Dämmwirkung. Hochwertige Fenster unterschreiten diese Vorgaben zum Teil deutlich.
Ein- und Zweifachverglasung: Wo der Standard endet
Einfachverglasungen sind längst nicht mehr zeitgemäß: Sie lassen viel Wärme entweichen und erfüllen nicht die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Auch ältere Zweifachfenster aus den 1980er- oder 1990er-Jahren weisen oft nur unzureichende Dämmwerte auf. Moderne Zweifach-Wärmeschutzverglasungen dagegen sind mit Edelgas gefüllt und innen metallbeschichtet. Damit erreichen sie U-Werte um 1,1 W/m²K – ein deutliches Plus für die Energieeffizienz.
Dreifachverglasung: Stand der Technik im Neubau
Noch besser schneiden Fenster mit Dreifachverglasung ab: Sie erzielen U-Werte von 0,6 bis 0,7 W/m²K, Spitzenprodukte sogar bis zu 0,4. Diese Fenster bestehen aus drei Scheiben mit zwei isolierenden Gaszwischenräumen und reflektierender Beschichtung. Sie bieten hervorragenden Wärmeschutz und sind in vielen Neubauten mittlerweile Standard.
Vorsatzfenster und Sonderlösungen
Wer in einem denkmalgeschützten Gebäude wohnt oder zur Miete lebt, kann auf sogenannte Vorsatzfenster zurückgreifen. Diese zusätzlichen Fenster werden vor oder hinter die vorhandene Verglasung montiert und verbessern den Wärmeschutz ohne bauliche Veränderungen.
Die richtige Tür macht den Unterschied
Türen sind weit mehr als nur ein Zugang zum Haus. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der gedämmten Gebäudehülle. Mit der richtigen Konstruktion lassen sich auch über den Eingangsbereich erhebliche Energieverluste vermeiden.
Gesetzliche Vorgaben (GEG 2024/2025)
Nach dem Gebäudeenergiegesetz dürfen neue Außentüren einschließlich Haustüren einen U‑Wert von maximal 1,8 W/m²K aufweisen. Wichtig: Diese Werte gelten auch für Nebeneingangs‑ oder Kellertüren, sofern dahinter beheizte Räume liegen. Wer Fördermittel nutzen möchte, sollte auf Türen mit U‑Werten von maximal 1,3 W/m²K setzen.
Moderne Haustüren: funktional und effizient
Ob aus Holz, Kunststoff oder Aluminium: Haustüren mit guter Dämmung erreichen heute U-Werte von 1,0 W/m²K oder besser. Wichtig ist, dass Dämmkerne, Isolierglas (bei Glaseinsätzen) sowie absenkbare Bodendichtungen eingesetzt werden. So bleibt die Wärme drinnen und Kälte draußen.
Aluminiumtüren: Auf die Trennung kommt es an
Aluminium leitet Wärme besonders gut, was auf den ersten Blick nachteilig erscheint. Doch moderne Aluminiumtüren sind thermisch getrennt: Innen- und Außenschale werden durch isolierende Schichten verbunden, sodass kein Wärmestrom entsteht.
Innen- und Nebentüren: oft unterschätzt
Auch Kellertüren oder Verbindungen zur Garage sollten isoliert sein, wenn angrenzende Räume beheizt werden. Hier helfen Türen mit Mehrkammerprofilen und Dichtungen, Wärmeverluste zu vermeiden.
Mit guter Isolierung dauerhaft Energie sparen und Wohnwert steigern
Die energetische Qualität von Fenstern und Türen spielt eine zentrale Rolle für die Effizienz und den Komfort eines Gebäudes. Wer modernisiert oder neu baut, sollte auf eine gute Isolierung achten – nicht nur aus Kostengründen, sondern auch im Sinne der Umwelt. Moderne Fenster und Türen bieten nicht nur Wärmeschutz, sondern auch Schallschutz, Einbruchhemmung und eine spürbare Aufwertung der Immobilie.